Ein Blick auf die geschichtliche Entwicklung zeigt: Das Grundstück, auf dem sich die Alte Ziegelei befindet, war schon im frühen 20. Jahrhundert eine industriell genutzte Fläche. Dies hat auch Auswirkungen auf die Bodenqualität. So verbergen selbst die an die verbliebene Bebauung angrenzenden und grün anmutenden Landschaftsflächen gestörte Böden und künstliche Auffüllungen, da dort seinerzeit großflächig der Rohstoff für die Ziegelherstellung abgebaut wurde.
Blütezeit der Ziegeleien
Mit zunehmender Urbanisierung wächst auch in Frankfurt zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Nachfrage nach Mauerziegeln, Ziegel- und Backsteinen – nicht zuletzt durch den Bau der Ernst-May-Siedlungen in Praunheim.
Rund um Praunheim finden sich dichte, meterhohe Löss- und Lehmböden, ideal für den Rohstoffabbau. Mit Erfindung der Ringöfen können die Ziegel nun maschinell gefertigt werden. Technische Neuerungen erlauben höhere Produktionszahlen bei besserer Qualität. Acht Ziegeleien siedelten sich bis in die 1930er Jahre in Frankfurt Praunheim an, um den Bedarf zu decken.
Ziegeleien in der Nachkriegszeit
Die Praunheimer Ziegeleien haben auch den Zweiten Weltkrieg überlebt. Bis in die 1960er Jahre hinein wird das heutige Areal der Alten Ziegelei zum Lehmabbau, zur Lagerung, Produktion, Logistik und Verwaltung genutzt.
Einige Betriebe wechselten nach dem Krieg den Eigentümer. Immer mehr Ziegeleien werden in den 1960er und 1970er Jahren stillgelegt, Grundstücke und Gebäude anderen Nutzungen zugeführt oder auch abgerissen. Die industrielle Nutzung hat in den Böden jedoch Spuren hinterlassen.
Kleingewerbe und Brachflächen
Rund 100 Jahre nach Beginn der Ziegelei-Historie sind durch den früheren Lehmabbau deutliche Höhenunterschiede im Gelände und überwiegend gestörte Bodenverhältnisse vorhanden. Untersuchungen zeigten Altablagerungen aus verfülltem Erdaushub, Bauschutt- und Ziegelresten sowie Schlacken, Holz-, Kohle- und Ascheresten.
Nach einem Brand in den 1980er Jahren sind nur noch Teile des letzten bis dato noch vorhandenen ehemaligen Ziegeleigebäudes erhalten. Das Areal ist heute überwiegend geprägt von Kleingewerbe und Lagerhallen sowie ungenutzten Flächen.
2017 beschloss die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung zu prüfen, ob im Nordwesten der Mainmetropole die Voraussetzungen für eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme gegeben sind, um so den dringend benötigten Wohnraum zu schaffen.
Das Areal der Alten Ziegelei liegt mitten in diesem möglichen Entwicklungsgebiet, dem sogenannten „Neuen Stadtteil der Quartiere“, in unmittelbarer Nachbarschaft zu Frankfurt-Praunheim und direkt an der künftigen Bahntrasse der Regionaltangente West. Als bereits vorgenutzte Konversionsfläche mit guter Verkehrsanbindung und Nahversorgung nimmt das Grundstück am Steinbacher Hohl eine Sonderposition innerhalb des Planungsgebietes ein.
Eine Fläche, die seit einem Jahrhundert genutzt wurde, mit einem urbanen Umfeld auf der einen sowie Natur- und Erholungsräumen auf der anderen Seite – das Areal der Alten Ziegelei bietet viel Potential für eine verantwortungsvolle und nachhaltige Entwicklung.
Bereits vorgenutzte Areale zu revitalisieren, anstatt neue zu beanspruchen, ist die ökologischste Art der Stadtentwicklung. Mit einem klugen Nutzungskonzept bietet das Grundstück der Alten Ziegelei eine neue Perspektive für Frankfurt-Praunheim und darüber hinaus.
Das Areal der Alten Ziegelei grenzt direkt an den Stadtteil Frankfurt-Praunheim. Anknüpfend an die gemeinsame Historie und durch Schaffung sinnvoller Ergänzungen zur bestehenden Infrastruktur können hier ein neues und altes Stück Stadt zusammenwachsen.
Die bereits in Bau befindliche Bahntrasse der Regionaltangente West (RTW) wird neue Gebiete erschließen und miteinander verbinden. Die künftige Strecke führt direkt durch das Areal der Alten Ziegelei mit einer Haltestelle am Eingang des Grundstücks. Davon profitiert auch die Nachbarschaft.
Eine Stadt kann sich dann gelungen weiterentwickeln, wenn dies im Einklang mit dem Umfeld und mit Respekt vor gewachsenen Strukturen geschieht. Eine Revitalisierung des Areals der Alten Ziegelei, die Mensch und Natur sensibel mit einbezieht, kann einen Mehrwert für alle bieten.
Durch die Verbesserung der Bodenqualität des vormals industriell genutzten Grundstücks sowie die Erweiterung der Lebensräume für Tiere und Pflanzen würde ein aktiver Beitrag zum Natur- und Artenschutz geleistet und zugleich neue Erholungsareale geschaffen.
Die P+B Group steht als werteorientiertes Unternehmen für verantwortungsvolle Bauträgerschaft und nachhaltige Projektenwicklung. Das Projektportfolio der Gruppe umfasst Wohnimmobilien vielfältiger Nutzungskonzepte – von Einfamilienhäusern bis zu verdichtetem Geschosswohnungsbau und Mikroapartments, von hochwertigem Eigentum bis zu bezahlbaren Mietwohnungen und gefördertem Wohnungsbau – ebenso wie Büros, Einzelhandelsflächen, Kindertagesstätten und Hotels.
Darüber hinaus entwickelt die Unternehmensgruppe urenkelfähige Stadtquartiere. Ein Referenzprojekt, das bereits als „KlimaQuartier.NRW“ ausgezeichnet wurde, ist derzeit im rheinischen Neuss in Vorbereitung. Für ihre urenkelfähigen Stadtquartiere hat die P+B 12 Leitlinien zur Nachhaltigkeit entwickelt.
Neuland
Bei den Projektierungen der P+B Group stehen insbesondere die Konversion und Revitalisierung von bereits genutzten Flächen im Fokus. Langjährige Erfahrung, der konsequent verwirklichte Anspruch, Produkte und Prozesse permanent zu optimieren sowie zukunfts- und lösungsorientiertes Handeln gepaart mit starkem Pioniergeist schaffen eine vertrauensvolle Basis für die Realisierung innovativer Projekte und nachhaltige Kooperation.
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